2025 Baltikumreise (von Narva nach Travemünde)

16.Juli 2025 Noch ein paar Dinge beim Lidl einkaufen , und dann geht es weiter an den Peipsi järv See, der 7x grösser als der Bodensee ist. In Mustvee finden wir einen Parkplatz, nachdem wir vorher von einem anderen Stellplatz Abstand genommen haben, auf dem es von Mücken nur so wimmelt. Der P liegt direkt im Hafen an einem kleinen Badestrand. Hier lernen wir ein Ehepaar aus dem Erzgebirge kennen, die auch auf dem Platz übernachten wollen. Zusammen verbringen wir den Abend bei einem Gläschen Wein und tauschen die Erfahrungen aus, die wir auf der bisherigen Reise gemacht haben. Dann geht es ins Bett.

17.Juli 2025 Der See lädt zu einem morgendlichen Bad im See ein, bevor wir frühstücken, Wasser nachfüllen und weiterfahren.

Unser nächster Stopp ist ein vielbesuchter Badestrand in Kalastre, etwa 30km weiter am See entlang. Hier gibt es einen Sandstrand mit seichten Wasser. Die beiden Dixi Toiletten sind, wie nicht anders zu erwarten, sauber. Nachdem die Tagesbesucher abgefahren sind und wir unseren Strandaufenthalt beendet haben, ergattern wir ein schönes, schattigen Plätzchen für unser Wohnmobil. Außer uns ist ein weiteres deutsches Paar mit einem Bulli-Camper, zwei holländische Frauen mit einem Kastenwagen und Einheimische mit einem Wohnwagen an dem Platz. Gegen Abend kommen weitere Wohnmobile, die teilweise wieder abfahren, da der Platz nicht mehr ausreicht.

18.Juli 2025 – Am frühen Morgen, ein Blick aus dem Fenster: Ordner stellen Pylonen auf und sperren das Gelände ab! Wir werden freundlich gebeten, unser WoMo auf den nahegelegenen Parkplatz zu stellen, da das gesamte Gelände für ein Festival vorbereitet wird. Schade! Nach dem Frühstück entschließen wir uns etwas weiter zu fahren. Wir wollen die ‚Red Cliffs‘ sehen. Dort soll es auch einen Badeplatz geben. Der Ort liegt nur wenige km weiter auf unserer geplanten Route.

Nach einem kurzen Bad beschließen wir, weiter nach Tartu ins Landesinnere zu fahren. Unterwegs halten wir noch mal kurz, um ein ’neumodisches Monument ‚ zu betrachten.

Nun geht es endlich weiter. Wir erreichen Tartu am Nachmittag, fahren auf den großen Parkplatz an den Markthallen 5€ für24 Stunden), der keine 10 Minuten von der Innenstadt entfernt liegt. Wir schlendern über den angrenzenden Markt. Jutta kauft Erdbeeren, um Marmelade zu machen. Danach besuchen wir die Innenstadt, essen eine Kleinigkeit in einem estländischen Lokal und gehen zurück zu unserem Wohnmobil.

Die St. Johns Kathedrale…hat einiges von Lübeck: z.B. die südlich angebaute Kapelle und den Sarkophag im Innenraum. Auch die Straße, ander die Kirche steht, weist auf Lübeck hin: Lüübeki

Neben unserem WoMo steht ein großer, neuer Carthago, den wir schon am Kurischen Haff gesehen haben. Von dem Paar, das bereits die zweite Nacht dort steht, erfahren wir, daß ein Besuch der Stadt am Abend noch reizvoller ist. Wir entschließen uns, gegen 21:00 nochmals in die Stadt zu gehen, setzen uns in die erste Reihe in einem Straßenlokal und schauen den flanierenden Menschen zu, die vorbei gehen.

19.Juli 2025 Weiter geht’s. Noch ein gutes Frühstück, den nächsten Übernachtungsplatz festlegen und dann machen wir uns auf die ca 245 km lange Strecke von Tartu nach Riga. Ein Abstecher an einen im Reiseführer empfohlenen See hat sich nicht gelohnt: kein Badestrand und Mücke ohne Ende…wir sind froh, dass wir den ‚Byteaway – Ausbrenner‘ dabei haben, um die Auswirkungen der Stiche zu begrenzen. Wir fahren weiter. Unser Entschluß, auf der größeren der beiden in der Düne liegenden Inseln bei Riga zu übernachten ist gut. Ausser einem Wohnmobil, das scheinbar schon länger dort steht, sind kaum Fahrzeuge und Menschen da. Wir gehen ein paar Schritte und richten uns dann auf das Viertelfinalspiel der deutschenFussballdamen ein, die es spannend machen und erst in der Verlängerung und dem anschliessenden Elfmeterschießen gegen Frankreich gewinnen!

20./21.Juli 2025 Waschtag ist angesagt. Nach der Hälfte der Zeit ist es Zeit ein paar Kleidungsstücke zu waschen (die Bettwäsche hatte Jutta schon vorher auf einem Campingplatz gewaschen). Jutta hat im Internet einen Waschsalon ausfindig gemacht, der auch am Sonntag geöffnet hat. Nach dem Frühstück werden die Fahrräder startklar gemacht, bepackt und los geht’s.

Anschließend und am 21.Juli erkunden wir die Stadt erneut. Vom WoMo sind es ca 20 Minuten / 4km mit dem Fahrrad bis in die Innenstadt von Riga. Die Stadt ist sehenswert. Sie ist lebendig, obwohl sie alt ist. Hier gibt es viele wunderschöne, historische, renovierte und wieder aufgebaute Gebäude. An jeder Ecke gibt es Neues zu entdecken. Die Deutschen haben im Laufe der langen Geschichte von Riga deutliche Spuren hinterlasse. Selbst aus jünerer Vergangenheit gibt es Hinweise auf Deutschland. So ist Riga zum Beispiel die Partnerstadt der Hansestadt Bremen… deutlich sichtbar durch die Bremer Stadtmusikanten und das gleichnamige Restaurant direkt neben der Petrikirche. Wir können uns kaum satt sehen. Einen kleinen Eindruck davon geben die folgenden Bilder wieder.

Sehr beeindruckend sind auch die Markthallen und die Verkaufsstände um die Hallen herum.

21. bis 24.Juli 2025 Die letzten Etappen in Richtung Liepaja sind als Badeetappen geplant. Nach den letzten freistehenden Übernachtung steuern wir nun den Campingplatz in Abragaciems bei Encura in der Bucht von Riga an, um Wasser aufzufüllen und die Chemietoilette und den Grauwassertank zu entleeren. Der Campingplatz ist einfach gehalten. Für Wohnwagen und Wohnmobile gibt es eine recht unebene Wiese, auf die maximal 10 Fahrzeuge passen. Ansonsten stehen ältere und moderne Holzhäuschen für Urlauber zur Verfügung. Die Sanitäranlagen sind sauber und ausreichend. Allerdings gibt es in den Duschkabinen keine Haken oder Ablagemöglichkeiten… die Wassertemperatur ist vorgegeben und läßt sich nicht einstellen. Zwei Dinge sind nicht gut: es gibt nur zwei Waschbecken für Geschirr, die ungepflegt und bei denen die Abflüsse undicht sind und für die Entsorgung gibt es keinen ebenerdig Einlaß… das Rohr für Grauwasser und Chemietoiletten ragt etwa 70cm aus dem Boden, was eine normale direkte Entsorgung oder über einen Schlauch unmöglich macht. Für 20€ pro Nacht (zwei Personen, Wohnmobil, Strom und Duschen) ist es aber ok.

Der Strand am Campingplatz ist gepflegt und wird von angespültem Seegras befreit. Das Wasser ist extrem flach… man muss etwa 300m über mehrere Sandbänke laufen, um einigermaßen schwimmen zu können. Das haben wir allerdings bei allen Stränden in der Bucht von Riga so gehabt. Wir machen einen Strandspaziergang nach Engure, das ca 4km entfernt liegt. Der Ort hat nicht viel zu bieten und wir gehen zurück.

Wir entschließen uns, bis zum 24.Juli zu bleiben, den Strand zu genießen und am Abend vor der Abreise das Viertelfinalspiel der deutschen Fussballdamen zu sehen. Dann planen wir den nächsten Stopp!

24. – 27.Juli 2025 Frühstücken, entsorgen der Chemietoilette und versorgen mit Frischwasser. Dann geht es weiter zu einem CP am Kap Kolka, der etwa 80km entfernt ist. Kap Kolka liegt an der westlichen Scheide zwischen der Bucht von Riga und der Ostsee…hier trifft frisches Wasser auf das trübe Wasser der Rigaer Bucht. Unser Ziel ist der Campingplatz Usi, ca 1km entfernt vom Kap. Der Platz bietet: zwei Trockentoiletten, zwei Waschbecken, zwei Duschen, das Entsorgen von Grauwasser in einen Tank und die Aufnahme von Frischwasser (20€ pro Nacht). Auf Strom verzichten wir… die Akkus sind voll und die Sonne scheint.

Hier bleiben wir einige Tage und genießen den wunderbaren Strand und das schöne Wetter. Ausflüge in den nahe gelegenen Ort und zum Kap machen wir per Fuß und mit dem SUP.

27.Juli 2025 Das Rückreisedatum kommt näher! Nach dem Frühschwimmen in der Ostsee und einem ausgiebigen Frühstück fahren wir in das ca 85km entfernte Ventspils. Unser Stellplatz befindet sich ca 10 Gehminuten vom Strand entfernt. Gegen Mittag erreichen wir Ventspils, kaufen noch ein paar Lebensmittel im örtlichen Supermarkt und bei Lidl ein, bevor wir unser Wohnmobil auf einem Parkplatz nahe des Strand abstellen. Wir gehen an den unerwartet leeren Strand und nehmen ein erfrischendes Bad in der Ostsee. Anschließend erkunden wir die Stadt. Vor einigen Jahren wurden hier unterschiedlich farbige Kühe verschiedener Größe als Skulpturen aufgestellt, versteigert und der Erlös einem guten Zweck zugeführt. Der Eindruck von der Stadt ist zweideutig: gepflegt, sauber, modern bzw restauriert auf der einen Seite und zerfallen und verlassen auf der anderen. Alles in Allem hat sich der Besuch aber gelohnt.

28.Juli 2025 Frühschwimmen vor dem Frühstück und der Weiterfahrt in das 58km entfernte Kuldiga.

Kuldiga ist bekannt für den breitesten Wasserfall Europas. Das Wasser der Venta rauscht dort im Sommer über eine Breite von 150m über die 2m hohen Klippen. Im Frühjahr und Herbst weitet sich der Fluß bis auf 275m Breite aus. Im Frühjahr versuchen Fische den Wasserfall zu überwinden, um in ihre Laichgebiete zu kommen. Das nutzen Fischer früher aus und fingen die Fische in der Luft mit Körben auf. Heute sieht man mit Glück Störche, die versuchen, die ‚fliegenden Fische‘ in der Luft zu fangen. Wir stellen unser WoMo auf einem Parkplatz in der Innenstadt ab und erkunden Kuldiga zu Fuß. Wie in vielen baltischen Staaten haben Deutsche auch hier ihre Spuren hinterlassen. Architekten haben in Kuldiga Gebäude bauen lassen und reiche Händler haben sich hier niedergelassen. In den gepflegten Parks, die wir auch in fast allen baltischen Städten finden, stehen Kunstwerke aus Stein und Holz. Die Häuser der Stadt sind reichlich verziert. In der Einkaufsstraße gibt es sehr gut erhaltene und restaurierte Häuser. Bevor zum WoMo zurück gehen um einen geeigneten Parkplatz für die Nacht zu suchen, kehren wir in ein traditionelles Gasthaus direkt neben der Touristinformation ein und essen zu Abend.

29.Juli 2025 Weiterfahrt nach Liepaja, unserer letzten Station im Baltikum, bevor es zurück nach Deutschland geht. Die Stadt macht keinen einladenden Eindruck. Während der sowjetischen Besatzungszeit war Liepaja militärisches Sperrgebiet. Auch heute fahren wir an einigen Grundstücken vorbei, die noch militärisch genutzt werden. Über Park4Night fahren wir einen Parkplatz in der Nähe des Strandes in Liepaja an, der als Übernachtungsplatz geeignet ist… leider ist der Parkplatz durch Baufahrzeuge und jede Menge Dixi-Klos belegt und der angenzende Park, durch den es an den Strand geht, abgesperrt. Am 1.August findet hier das größte Blues Festval im Land statt. Wir fahren weiter…. der nächste Parkplatz spricht uns auch nicht an. Wir beschließen einen Campingplatz außerhalb von Liepaja anzusteuern, um dort bis zum 31.Juli zu bleiben. Der Reiseführer empfiehlt den CP Verbelnieki. Für 31€ pro Nacht (inkl Strom, Duschen, …) können wir hier bis zur Abfahrt der Fähre am 31.Juli bleiben. Es ist ein sehr moderner Platz mit einer Campingwiese, kleinen Ferienhäusern und einer ansprechenden Gaststätte. Durch den Wald und über eine Düne können wir an den Strand gehen. Leider haben wir seit eineinhalb Tagen sehr durchwachsenes Wetter, dass nicht zum Sonnen einläd…es regnet ab und zu! Die Ostsee ist sehr aufgewühlt und die Wellen überschlagen sich schäumend auf der Sandbank nahe des Strandes.

In Leipaja, das etwa 20km von unserem CP entfernt liegt, schlendern wir durch die Stadt und besuchen die Markthalle sowie die Kathedrale.

Jetzt ist es soweit.N Im fährhafen vo Liepaja fahren wir zum Stena-Anleger und ‚checken ein‘. Dazu gehört auch das Abrehen der Propangaszufuhr im woMo und d die versiegelung der Zugangstüren zu den Gasflaschen. Um 19:00 sind wir auf die Fähre gefahren, und kurz nach 23 Uhr hat sie dann in Richtung Travemünde abgelegt.